Kanzlerwechsel 1974: Die Bundesrepublik zwischen Reformpolitik und Krisenmanagement

Kanzlerwechsel 1974: Die Bundesrepublik zwischen Reformpolitik und Krisenmanagement

Veranstalter
Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung; Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung (Leibniz-Gemeinschaft)
Ausrichter
Leibniz-Gemeinschaft
Veranstaltungsort
Chausseestraße 111
PLZ
10115
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
25.04.2024 - 26.04.2024
Deadline
14.04.2024
Von
Dr. Kristina Meyer, Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung (BWBS)

Eine Konferenz der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung und der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, Berlin, 25./26. April 2024

Kanzlerwechsel 1974: Die Bundesrepublik zwischen Reformpolitik und Krisenmanagement

Vor fast 50 Jahren, am 6. Mai 1974, trat Willy Brandt vom Amt des Bundeskanzlers zurück, und zehn Tage später wurde Helmut Schmidt zu seinem Nachfolger gewählt. Aus diesem Anlass veranstalten die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung und die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung am 25. und 26. April 2024 eine internationale Konferenz unter dem Titel „Kanzlerwechsel 1974: Die Bundesrepublik zwischen Reformpolitik und Krisenmanagement“ in den Räumen der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin.

Die Kanzlerschaften Willy Brandts und Helmut Schmidts prägten nicht nur die Bundesrepublik, sondern standen für einen tiefgreifenden Wandel in der Europa- und Globalpolitik. Verband sich mit der Amtsübergabe von Brandt zu Schmidt nur ein Stil- oder auch ein Politikwechsel? Wie gingen die beiden sozialdemokratischen Kanzler mit den tiefgreifenden und vielfach krisenhaften Wandlungsprozessen zwischen 1969 und 1982 um? Wie schlug sich der Kanzlerwechsel in der bundesdeutschen Außen- und Sicherheitspolitik, in der Wirtschafts- und Finanzpolitik, aber auch in der Gesellschafts- und Sozialpolitik nieder? Und wie wirkte sich das persönliche Verhältnis der beiden führenden Sozialdemokraten auf das praktische Regierungshandeln der sozial-liberalen Koalition und die politischen Konzepte der SPD aus? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der drei Konferenzpanels, in denen Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland ihre Thesen präsentieren und diskutieren werden.

Zusätzlich zum Konferenzprogramm findet am Abend des 25. April eine öffentliche Podiumsveranstaltung mit Gästen aus Wissenschaft, Politik und Journalismus statt, in der nach dem historischen Erbe der beiden Kanzler gefragt werden soll: Wie erinnern wir uns an die beiden ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler? Was bleibt von ihnen und ihren Regierungspraktiken und -politiken, und lässt sich daraus etwas für den Umgang mit aktuellen politischen Herausforderungen ableiten? Wie haben sich der Politikstil und das Krisenmanagement im Kanzleramt in den vergangenen fünf Jahrzehnten verändert?

Programm

Donnerstag, 25. April 2024

09.30 – 10.00 Uhr

Begrüßung: Ulrich Schöler (Berlin), Vorsitzender des Vorstands der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung

Einführung: Meik Woyke (Hamburg), Vorsitzender des Vorstands der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung

10.00 – 13.30 Uhr

I. Weltmacht wider Willen? Die bundesdeutsche Außen- und Sicherheitspolitik unter Brandt und Schmidt
Moderation: Wolfgang Schmidt (Hamburg)

Andreas Lutsch (Berlin) (angefragt): Partnerschaft im (Dauer-)Stresstest? Die transatlantischen Beziehungen zwischen Bonn und Washington in Fragen von Sicherheit und Entspannung

Kiran Klaus Patel (München): Vom europäischen Aufbruch zur Eurosklerose? Rolle und Beitrag der Bundesrepublik zur Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft

Bernd Rother (Berlin): Überwindung der Blockkonfrontation? Die Bonner Ostpolitik zwischen friedlicher Koexistenz und Wandel des Status quo

Martin Albers (Hamburg): Eine Ostpolitik in der Erweiterung? Die Beziehungen zu fernöstlichen Staaten im Kontext der Herausbildung einer multipolaren Weltordnung

Kommentar: Jana Puglierin (Berlin)

14.30 – 17.30 Uhr

II. „Modell Deutschland“? Sozial-liberale Wirtschafts- und Finanzpolitik in der Innen- und Außenwirkung
Moderation: Kristina Meyer (Berlin)

William Glenn Gray (West Lafayette): Machtzuwachs und wachsende Mitverantwortung: Die internationale Wirtschafts- und Währungspolitik der Bundesrepublik im Kreis der westlichen Industrienationen

Christopher Seiberlich (Freiburg): Ausgleich zwischen arm und reich oder Kampf um Einfluss und Ressourcen? Rolle und Beitrag der Bundesrepublik in den Nord-Süd-Beziehungen

Tim Schanetzky (Essen): Globalsteuerung in der Krise? Der (verzögerte) Niedergang des Keynesianismus und die Strukturpolitik der sozial-liberalen Regierungen

Kommentar: Harold James (Princeton)

19.00 – 20.30 Uhr

Öffentliche Abendveranstaltung

Reformpolitik und Krisenmanagement
Das historische Erbe der Kanzler Brandt und Schmidt

Keynote Lecture: Dietmar Süß (Augsburg)

Podiumsdiskussion u. a. mit Hélène Miard-Delacroix, Albrecht von Lucke und Dietmar Süß; Moderation: Korbinian Frenzel (Deutschlandfunk Kultur)

Freitag, 26. April 2024

09.30 – 12.30 Uhr

III. Wandel der Gesellschaft, Wandel des Politischen? Gesellschaftspolitische Aufbrüche und sozial-liberale Reformpolitik
Moderation: Magnus Koch (Hamburg)

Kirsten Heinsohn / Hannah Rentschler (Hamburg): Mehr als nur ein Randthema? Die Emanzipation und Gleichberechtigung von Frauen in den sozial-liberalen Reformprojekten und die Auswirkungen der Frauenbewegung

Christoph A. Rass (Osnabrück): Fremdwort Integration? Die sozial-liberalen Regierungen und die „Gastarbeiter“ in der Bundesrepublik

Silke Mende (Münster): Keine Partei links von der SPD? Die Friedens- und Umweltbewegung und die Einbindung zivilgesellschaftlicher Gruppen in die parlamentarische Demokratie

Kommentar: Winfried Süß (Potsdam)

12.45 – 13.30 Uhr

IV. Bilanz und Ausblick: Elke Seefried (Aachen)

anschließend Abschlussdiskussion

Kontakt

Dr. Kristina Meyer
E-Mail: k.meyer@willy-brandt.de

Anmeldungen zur Konferenz und zur Abendveranstaltung unter https://willy-brandt.de/ausstellungen/veranstaltungen/kanzlerwechsel-1974/#Anmeldung

https://willy-brandt.de/ausstellungen/veranstaltungen/kanzlerwechsel-1974/
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